Forschungscluster «Geschichte als transformative Wissenschaft & Public History»

History

Das transepochal angelegte Cluster beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Geschichte als Wissenschaft und der Gesellschaft. Wir verfolgen dabei eine doppelte Perspektive. Einerseits richten wir unseren Blick nach aussen: Obwohl die Erklärung von Wandelphänomenen zu den Kernanliegen der Geschichtswissenschaft zählt, stellt sich die Frage, wie Historiker:innen gesellschaftliche Transformationen als methodische und epistemologische Herausforderung begreifen und begreifbar machen. Andererseits wenden wir unseren Blick nach innen, indem wir nach den strukturellen Problemen sowie den Arbeits- und Forschungslogiken des akademischen Betriebs fragen.

Das Cluster versteht sich als universitärer Diskussions- und Reflexionsraum. Zugleich ist es unser Anliegen, sowohl über die institutionalisierten Epochengrenzen als auch über die Akademie hinaus in einen Austausch mit der breiteren Öffentlichkeit zu treten.

Mit dem Fokus auf «Public History» auf der einen Seite und «Geschichte als transformative Wissenschaft» auf der anderen eröffnet sich für uns ein fruchtbares Spannungsfeld. Die beiden Schwerpunkte des Clusters sehen wir folglich als Klammern unseres Anliegens, da beide die Rolle der Geschichte und ihrer Wissenschaft in der Gesellschaft thematisieren. Wir setzen uns laufend damit auseinander, was wir unter diesen Begriffen verstehen und wie sie sich zueinander verhalten. Wir wollen uns gerade nicht einer enggeführten Festlegung der Begriffe «Public History» und «Transformation» verschreiben, sondern uns als Clustermitglieder eigene Beschäftigungsfelder erschliessen und vertiefen.

Organisatorisch entzieht sich das Cluster einer festen Form. Es fördert vielmehr kollaboratives Arbeiten in Gruppen sowie die Ausarbeitung konkreter Anlässe. Dabei orientiert es sich am «Slow Science Movement».

Podiumsdiskussion am 5. März 2025

Statue
Foto: Philipp Horn

Welche Rolle können/sollen/müssen Historiker:innen in politischen Debatten einnehmen?

Das Cluster «Public History und Geschichte als transformative Wissenschaft» veranstaltet ein Podiumsgespräch zum Thema: «Welche Rolle können/sollen/müssen Historiker:innen in politischen Debatten einnehmen?»

Mittwoch, 5. März, 18.30h–20.00h in den Räumlichkeiten des Polit-Forums Bern (Käfigturm)

Aktuelle gesellschaftspolitische Diskussionen, etwa zur Klimakrise, zu den kriegerischen Konfliktherden in Europa und weltweit, aber auch zur Geschlechtergerechtigkeit, zur Neutralität oder zu Antisemitismus und Rassismus wirken auf die Forschungsfragen von Historiker:innen zurück («Womit beschäftigen sich Historiker:innen?») und gleichzeitig können Stimmen aus der Geschichtswissenschaft diesen Debatten entscheidende historische Tiefenschärfe geben («Alles hat eine Geschichte und ist erst geworden»). 

Das Podiumsgespräch mit den Historiker:innen Elisabeth Joris, Stephanie Willi, Philipp Horn und André Holenstein widmet sich der Frage, welche Rolle Historiker:innen in gesellschaftspolitischen Debatten einnehmen sollen, können oder müssen – oder eben nicht. In der von Regine Maritz moderierten Runde geht es dabei um zentrale Fragen wie: Wer schreibt Geschichte? Wie können, sollen, müssen geschichtswissenschaftliche Befunde in gesellschaftspolitische Debatten einfliessen? Gibt es eine klare Trennung zwischen akademischer Wissenschaft und gesellschaftspolitischem Aktivismus – oder ist diese Trennung etwa selbst historisch?

Wir freuen uns über ein zahlreiches Publikum.

Flyer (PDF, 1013KB)

Kontakt und Koordination

Mitglieder

  • Anna Baumann (Schweizer und Neueste Allgemeine Geschichte)        
  • Vera Blaser (Schweizer und Neueste Allgemeine Geschichte)
  • Derya Bozat (Osteuropäische Geschichte)
  • Francesca Falk (Migrationsgeschichte)
  • Regina Fritz Klinger (Osteuropäische Geschichte)
  • Leo Grob (Schweizer und Neueste Allgemeine Geschichte)       
  • Philipp Horn (Neueste Geschichte)
  • Lena Joos (Zeitgeschichte)
  • Sibylle Marti (Neueste Geschichte)
  • Oliver Meier Schwarz (Neueste Geschichte)          
  • Sarah Rindlisbacher Thomi (Ältere Schweizer Geschichte)
  • Roman Rossfeld (Wirtschafts-, Sozial- und Umweltgeschichte)
  • Isabelle Schürch (Mittelalterliche Geschichte)
  • Melina Teubner (Iberische und Lateinamerikanische Geschichte)