Ausserordentliche Wetterereignisse und „Natur“katastrophen wollen in einen längeren Zeitraum eingeordnet werden. Dies ermöglicht die Datenbank Euro-Climhist, die seit den 1970er-Jahren von Prof. em. Dr. Christian Pfister und zahlreichen seiner Mitarbeitenden zusammengetragen wurde. Sie enthält (Stand Herbst 2024) rund 430'000 Daten auf verschiedenen zeitlichen Ebenen (Tag, Woche, Monat, Jahreszeit) aus der Schweiz, zu Gesamteuropa sowie zu ausgewählten europäischen Regionen, die mit einer benutzerfreundlichen Software öffentlich zugänglich gemacht werden. Dazu gehören:
- Beschreibungen der täglichen Witterung: Himmelsbedeckung, Niederschlag, Lufttemperatur, Windrichtung und -stärke.
- Lange Messreihen der mittleren Monatstemperatur, des Monatsniederschlags sowie der Zahl der Tage mit Niederschlag.
- Monatliche Witterungsberichte (1820-1999), mit kleinen Lücken zur raschen Orientierung.
- Beschreibungen von Witterungsschäden und Naturgefahren (Sturm, Hagel, Frost, Nässe, Dürre, Überschwemmungen, Erdrutsche, Feuer, Schnee etc.).
- Beschreibungen des Blüte- und Reifezeitpunkts von (Kultur-)pflanzen: u.a. Zeitpunkt von Roggenernte und Weinlese (ab 1501), Kirschbaumblüte (ab 1721).
- Beschreibungen der Schneebedeckung, Vereisung von Gewässern.
- Gletscherbilder zur Rekonstruktion von deren Wachstum und Schrumpfen (Berner Oberland, Wallis, Montblanc-Massiv, Norwegen).
- Tägliche europäische Gesamtwetterlagen ab 1684.
- Umfangreiche Wetterbeobachtungen und Messdaten aus Paris, der Tschechischen Republik, Katalonien und anderen Regionen.
- Aus manchen Beschreibungen wird deutlich, warum die Menschen Witterungsereignisse aufgezeichnet haben, von welchen Weltbildern sie geleitet wurden und wie sie auf Extreme reagierten.