Das Projekt umfasst drei Fallstudien. Die erste widmet sich der Wissenschaft und dem Staat als Treiber der Telearbeit und untersucht die Telearbeit als Raumfrage in Forschungs- und Pilotprojekten. Die zweite konzentriert sich auf die Verbandspolitik und Wirtschaftsinteressen, wobei die Telearbeit als Gleichstellungsfrage in den Blick rückt. Die dritte fragt danach, ob die «Teleheimarbeit» als Sonderfall zu betrachten sei, und nimmt das Problem von Geschlechterräumen auf. Bei jeder Fallstudie werden die jeweils relevanten Akteure (und die entsprechenden Archivbestände) berücksichtigt: der Bund, die PTT und die ETH/EPFL (1); die Berufsverbände und Gewerkschaften, Frauenorganisationen und Gleichstellungsinstitutionen, aber auch Unternehmens- und Arbeitgeberverbände (2); sowie der Schweizerische Verband für Heimarbeit (SVH) und dessen Zentralstelle (3). Ergänzt wird das archivalische Quellenmaterial mit Publikationen zum Thema, Sach- und Zeitungsartikeldokumentationen sowie audiovisuellen Quellen (v.a. Fernsehbeiträge).
Disziplinär ist das Forschungsvorhaben in der Geschlechtergeschichte der Digitalisierung und der Arbeit verortet und kommt in diesen Fachgebieten formulierten Forschungsdesideraten nach. Das Projekt begründet die historische Forschung zu Telearbeit in der Schweiz und leistet historische Grundlagenarbeit erstens zur Geschichte des Homeoffice und zweitens zum Komplex (digitale) Technologien, Arbeit und Geschlecht in der jüngsten Vergangenheit.