Meine Arbeit fokussiert das Verhältnis zwischen der politischen Subjektwerdung und den Naturbezügen der Aktivistinnen. Dazu greife ich auf neuere Ansätze der historischen Anthropologie und Sozialanthropologie zurück. Das heuristische Potential der historischen Ontologie nutzend problematisiere ich zuerst den «Frauenkörper». «Natur» wird nicht vorausgesetzt, sondern zum Untersuchungsgegenstand gemacht. Der «Frauenkörper» ist nicht das Analyseinstrument, sondern der historisch spezifische Gegenstand oder das «Ding» [1], das es zu untersuchen gilt. Dann nehme ich mir die Gegenstände, Praktiken und Aktionen der transnational agierenden Anarchistinnen vor. Ich zeige, wie sie sich durch und mit ihrer leiblichen Erfahrung als politische Subjekte konstituieren. Sie verbinden Körpererfahrung mit Kapitalismuskritik und verhandeln über den Körper Fragen der Individualität und Kollektivität.
[1] Vgl. Amiria Henare, Martin Holbraad und Sari Wastell (Hg.), Thinking through things. Theorising Artefacts Ethnographically, New York 2007.