Die Grabeskirche in Jerusalem ist der wichtigste Pilgerort der Christenheit und wird seit beinahe 2000 Jahren von Pilgern aus aller Welt angesteuert. Das Projekt untersucht das Aufeinandertreffen der Pilger im 15. und 16. Jahrhundert und wie diese Begegnungen in Schrift und Bild ausgedrückt wurden. Die Begegnungen konnten dabei bald von Gleichgültigkeit, bald von Neugier oder Konflikt geprägt sein. Perspektiven und Quellen verschiedener beteiligter ethno-religiöser Gruppen – namentlich der Westeuropäer, Griechen und Armenier – werden berücksichtigt. Das Projekt widmet sich damit einem anderen, oft übersehenen Aspekt des Nahostkonflikts. Dabei wird auch deutlich, dass die Rede von Jerusalem als einer von «den drei Religionen» (Judentum, Christentum, Islam) beanspruchten Stadt zu einfach ist.