Dr. Juri Auderset

Dozent

Assistenzdozentur für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

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B 103, Unitobler, Länggassstrasse 49
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seit 2022 Assistenzdozentur für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts am Historischen Institut der Universität Bern
2014-2021 Lektor am Departement Zeitgeschichte der Universität Fribourg und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Archiv für Agrargeschichte in Bern. Hauptbearbeiter der SNF-Forschungsprojekte «Die agrarisch-industrielle Wissensgesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert» und «Semantiken agrarischer und industrieller Arbeit. Arbeitswissen, Produktionsmetaphern und der Wandel der Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert»
2018 Visiting Scholar am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Program in Science, Technology, and Society
2017-2021 Assoziierter Forscher am Historischen Institut der Universität Bern
2016-2017 Post-Doc-Stipendiat am Historischen Institut der Universität Bern
2013 Dissertation an der Universität Fribourg mit der Arbeit Transatlantischer Föderalismus. Zur politischen Sprache des Föderalismus im Zeitalter der Revolutionen, 1787-1848
2009-2013 SNF-Stipendiat am Departement Zeitgeschichte der Universität Fribourg im Rahmen des Forschungsprojekts «Transnationale Geschichte des Föderalismus im langen 19. Jahrhundert. Transfers und Verflechtungen», Forschungs- und Rechercheaufenthalte in Paris, Heidelberg, Tübingen, Boston, New York, Princeton, Philadelphia, Baltimore, Washington und Los Angeles
2008 MA in Historische Wissenschaften an der Universität Fribourg mit der Arbeit Surrealismus in Weimar? Künstlerische Deutungen des Ersten Weltkriegs in Deutschland und Frankreich, 1918-1933
2007 BA in Historische Wissenschaften an der Universität Fribourg mit der Arbeit «Vorwärts zur gedächtnislosen Gesellschaft!» Niklaus Meienberg und die schweizerische Geschichtsschreibung des Zweiten Weltkriegs
2002-2008 Studium der Zeitgeschichte und der Germanistischen Literaturwissenschaft an der Universität Fribourg
  • Agrargeschichte und Industrialisierung
  • Geschichte der Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert
  • Geschichte des Kapitalismus
  • Wissensgeschichte
  • Begriffsgeschichte und Intellectual History
  • Atlantische Geschichte im Zeitalter der Revolutionen
  • Geschichte der Rausch- und Genussmittel
  • Geschichte sozialer Devianz und Kriminalitätsgeschichte
  • Theoriedebatten und Methodenfragen
  • Agrarische Erkundungsreisen. Schweizer Bauern und Agronomen in Nordamerika, 1870-1950
    Von den 1870er-Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg reisten viele Agronomen und Landwirte aus der Schweiz nach Nordamerika. Die nordamerikanische Landwirtschaft galt seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert als Inbegriff von Modernität und technisch-industriellem Fortschritt und diese Symbolik lotste nicht nur Industrielle und Sozialreformer, sondern auch viele Bauern und Agronomen über den Atlantik, um sich von den agrarischen Verhältnissen in der Neuen Welt ein eigenes Bild zu machen. Diese „Atlantic Crossings“ (Daniel T. Rodgers) führten Reisende aus der Schweiz auf Farmen, an Universitäten und in Fabriken, sie besuchten Ausstellungen, wissenschaftliche Kongresse, Forschungsanstalten, landwirtschaftliche Organisationen und ausgewanderte Landsleute. Viele von ihnen produzierten im Zuge ihrer Reisetätigkeit Quellen, sei es in Form von Briefen, Büchern, Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln oder in Form von Vorträgen, Reiseberichten, Fotos oder Filmen. Das Archiv für Agrargeschichte (AfA) hat dieses ausgesprochen vielfältige, in Archiven, Bibliotheken, bei Verbänden und Privaten aufbewahrte Quellenmaterial ausfindig gemacht, verzeichnet und erschlossen. Dieses Quellenmaterial bildet die Grundlage des Forschungsprojektes „Agrarische Erkundungsreisen. Schweizer Bauern und Agronomen in Nordamerika, 1870-1950“. Obwohl Reiseberichte eigentlich zu einer traditionell wichtigen Quellengattung der historischen Forschung gezählt werden und als „Protokolle von Kontrasterfahrungen“ (Michael Maurer) vielseitige Einblicke in die „Erfahrung der Fremde“ (Peter Brenner) und transkulturelle Aneignungspraktiken erlauben, sind Reisen und der damit verbundene transnationale Wissensaustausch im Bereich der Landwirtschaft und der agronomischen Wissenschaften in der bisherigen historischen Forschung noch kaum zum Thema gemacht worden. Dieses Forschungsprojekt nähert sich den Reisen von Schweizer Bauern und Agronomen nach Nordamerika aus der Perspektive einer transnationalen Wissensgeschichte. Es untersucht die mit der Reisetätigkeit verbundene transatlantische Wissenszirkulation und die Bedeutung von „entangled knowledges“ für agrarwissenschaftliche Richtungswechsel und den Wandel agrarischer Praktiken.

  • Semantiken agrarischer und industrieller Arbeit. Arbeitswissen, Produktionsmetaphern und der Wandel der Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert
    Gegenstand dieses beantragten SNF-Forschungsprojekts sind die Verflechtungen und Wechselwirkungen zwischen industrieller und agrarischer Arbeit im 19. und 20 Jahrhundert. Die Geschichte der Arbeit ist in diesem Zeitraum bisher im Wesentlichen als eine Geschichte der industriellen Arbeit geschrieben worden. Bis vor kurzem ging damit eine gewisse Verengung des Blicks auf industrielle Produktionszusammenhänge und Formen der Erwerbs- und Lohnarbeit einher, der in der aktuellen Forschung wieder eine Öffnung erfährt. Kaum erforscht wurde bisher, wie sich landwirtschaftliche Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert in Wechselwirkung mit industriellen Arbeitsvorstellungen entwickelte, wie sich Mechanisierung, Motorisierung und Computerisierung auf die agrarischen Arbeitswelten auswirkten und wie sich Formen, Praktiken und Deutungen von Arbeit in diesen Kontexten veränderten. Dieses Forschungsprojekt entwickelt auf der Grundlage neu zugänglicher Quellenbestände eine neue Sicht auf die Geschichte der Arbeit, indem es nach der Einbettung der vielfältigen Formen agrarischer Arbeit in industriegesellschaftliche Kontexte fragt und die Verflechtungen, wechselseitigen Wissenstransfers und Aneignungsprozesse ins Zentrum rückt. Erkenntnisleitend ist dabei das Wirkungsgeflecht zwischen der Produktion und Implementierung von Arbeitswissen, den Semantiken von Arbeitsbegriffen und Produktionsmetaphern sowie den unterschiedlichen Potenzialen und Grenzen von biotischen bzw. mineralischen Ressourcen, mit welchen Arbeit in Landwirtschaft und Industrie in diesem Zeitraum primär zu tun hat.

  • Transatlantic Perspectives on Agricultural and Rural Change in Industrial Societies, Panel an der European Rural History Conference 2019, École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris, 10. September 2019.
  • What Kind of Change? Transformation of Agricultural Work in Industrial Societies, Panel an der European Rural History Conference 2017, Universität Leuven, 12. September 2017.
  • Die «Alkoholfrage» im langen 20. Jahrhundert (1880-2015). Kontexte, Debatten, Perspektiven, Workshop, Universität Bern, 2. Dezember 2016.
  • Zahlen der (Ohn-)Macht – (Ohn-)Macht der Zahlen. Quantifizierung als soziale Herrschaftspraxis im 20. Jahrhundert, Panel an den 4. Schweizerische Geschichtstagen, Universität Lausanne, 11. Juni 2016.
  • Zeiterfahrungen. Untersuchungen über Beschleunigung und Entschleunigung von Geschichte, Workshop an der Universität Fribourg, 3.-4. September 2015.
  • Rural History 2013. International Conference of the European Rural History Organisation (EURHO), Universität Bern, 19.-22. August 2013.
  • Die Genese der agrarisch-industriellen Wissensgesellschaft. Wissenschaftliche Theorien und Praxiswissen in der Nutzung von Tieren und Pflanzen (18.-20. Jahrhundert), Panel an den 3. Schweizerischen Geschichtstagen 2013, Universität Fribourg, 8. Februar 2013.
  • Transnationale Geschichte des Föderalismus im langen 19. Jahrhundert. Transfers und Verflechtungen, Workshop an der Universität Fribourg, 12. Oktober 2012.
  • Föderalismus transnational. Workshop an der Universität Fribourg, 1. Oktober 2010.
  • E Pluribus Unum. Modelle der Vermittlung von Einheit und Vielheit in Theologie, politischer Philosophie, Literatur und Geschichte, Workshop an der Universität Fribourg, 2. Oktober 2009.
  • Religion und Kultur – Begegnungen und Ambivalenzen, Workshop an der Universität Fribourg, 23. Mai 2008.
  • Archiv für Agrargeschichte (Vorstandsmitglied)
  • European Rural History Organization
  • Schweizerische Gesellschaft für Geschichte
  • Schweizerische Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte
  • Schweizerische Gesellschaft für ländliche Geschichte
  • Association pour l’étude de l’histoire du mouvement ouvrier (AEHMO)
  • Deutscher Geschichtsforschender Verein des Kantons Freiburg (Vizepräsident und Mitglied der Redaktionskommission der Freiburger Geschichtsblätter)
  • Nachwuchspreis Bronze 2019 der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften für den Artikel Übersetzung und Interpretation. Jacob Peter Mayer, Hans Zbinden und die deutsche Übersetzung von Tocquevilles «De la Démocratie en Amérique» (1959/62), in: Geschichte und Gesellschaft 43, Nr. 4 (2017), S. 585-611.
     
  • Prix Vigener 2014 der Philosophischen Fakultät der Universität Fribourg für die Dissertation Transatlantische Föderalisten. Zur politischen Sprache des Föderalismus im Zeitalter der Revolutionen, 1787-1848.
     
  • Davoser Thomas-Mann-Förderpreis des Wissenschaftlichen Komitees der Davoser Literatur- und Kulturtage 2008 für Vom Zauber der Macht. Zur Intertextualität zwischen Thomas Manns «Mario und der Zauberer» und E.T.A. Hoffmanns «Der Magnetiseur» und «Der Sandmann».