(Post-)Wachstumspolitiken: Geschichte des Wirtschaftswachstums und der Wachstumskritik in der Schweiz vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
2022-2024, Buchprojekt finanziert durch den Fonds Forschung Ellen Rifkin Hill des Schweizerischen Sozialarchivs
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Der Ökonom Birger Priddat hat Wachstum kürzlich als «heaven on earth-Narrativ» und säkulares Erlösungsversprechen des Kapitalismus beschrieben. Wachstum gilt bis heute als Allheilmittel für viele gesellschaftliche Herausforderungen; spätestens seit der Ölpreiskrise der 1970er Jahre sind aber auch die «Grenzen des Wachstums» verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Trotz der enormen Bedeutung dieses Themenfeldes – auch für den Ausbau des Sozialstaates und die Erhöhung der sozialen Sicherheit in den Nachkriegsjahren – ist die Geschichte des Wirtschaftswachstums und der Wachstumskritik in der Schweiz bis heute aber nur sehr schlecht erforscht.
Gegenstand dieses Buchprojektes sollen nicht nur verschiedene Wachstumspolitiken vom «Plan der Arbeit» in den 1930er Jahren bis zur Publikation des Weissbuches «Mut zum Aufbruch» in der Stagnationsphase der 1990er Jahre sein. Gegenstand sollen auch die kontroversen Debatten über verschiedene Wachstumsziele, das konjunkturpolitische Engagement der Verbände, die umstrittene Umsetzung mehrerer «Energiewenden» oder die historische Semantik von Begriffen wie «Nachhaltigkeit», «Lebensqualität» oder «Vollbeschäftigung» sein.
2019 hielt der Vorstand der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (SAGW) in Empfehlungen für eine wirksame Förderung der Geistes- und Sozialwissenschaften fest: «Da nicht länger von einer linearen Modernisierung und einer allgemein geteilten Fortschrittsgewissheit ausgegangen werden darf, bedarf die sich permanent wandelnde Gesellschaft zunehmend Zielwissen, Systemwissen und Transformationswissen sowie aufgrund der Entmaterialisierung und gesättigten Märkte ebenso ein vertieftes Verständnis der soziokulturellen Wertschöpfung.»
Das Ziel dieses Buchprojektes ist deshalb nicht nur die Publikation eines thematisch breit angelegten Sammelbandes für eine erste Standortbestimmung zum Stand der Forschung (in der Schweiz). Vielmehr möchte der Band vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Klimakrise auch eine Grundlage für die Wiederaufnahme einer gesellschaftspolitischen Debatte über Fragen des Wirtschaftswachstums und der Wachstumskritik bilden.
Krieg und Krise: Kultur-, geschlechter- und emotionshistorische Perspektiven auf den schweizerischen Landesstreik vom November 1918
2016-2020, SNF-Projekt am Historischen Institut der Universität Bern
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Switzerland in the First World War: Transnational Perspectives on a Small State in Total War
2012-2016, SNF-Sinergia-Projekt der Universitäten Zürich, Bern, Genf und Luzern
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